SDW-WeihnachtPresseTermin 2013


"Weihnachtsbäume sind ein wichtiger Betriebszweig der Familie Uli und Gaby Siller, die außerdem ein Hotel, sowie Land- und Forstwirtschaft auf den Höhen des Schwäbischen Waldes bewirtschaftet. Weihnachtsbäume werden hier auf landwirtschaftlichen Grenzertrags-Standorten angebaut, deren Bewirtschaftung sonst keiner mehr leisten könnte - ein Beitrag zur Erhaltung des Landschaftsbilds," so begrüßte der Vorsitzende Dr. Gerhard Strobel die Familie Siller, die anwesenden Vertreter von Presse und der SDW-Vorstandschaft am Freitag, den 6. Dezember 2013 zum traditionellen Weihnachts-Pressetermin.

Weihnachtsbaum-Produzent Uli Siller erklärt
Weihnachtsbaum-Produzent Uli Siller erklärt

 

Uli Siller präsentierte seinen lokalen Produktionsbetrieb für Weihnachtsbäume: Im Unterschied zu manch anderen Weihnachtsbaum-Erzeugern pflanzt Uli Siller nicht nur die vom Markt sehr stark nachgefragte Nordmannstanne (Abies nordmanniana), sondern bietet außerdem eine breite Sortimentspalette an, die von Blaufichten (Picea pungens) über Dougla-sien (Pseudotsuga menziesii) und Colorado-Tannen (Abies concolor), bis zu koreanischen Tannen (Abies koreana) reicht.

Beim Pressetermin schildert Uli Siller die verschiedenen Arbeitsgänge, die notwendig sind, um am Ende einen schönen Weihnachtsbaum präsentieren zu können - ein ziemlich aufwändiges Geschäft, denn jeder einzelne Baum wird auf die klassische Weihnachtsbaumform getrimmt. Uli Siller hat aber auch ein Herz für „Baum-Unikate“, die nicht den Durchschnittsgeschmack entsprechen. Diese sind für Kunden, die ihren individuellen Baum wollen, so wie er einmalig auf der Welt ist, zum Beispiel den „Mehrgipfligen“ oder den „Schlangenbaum“. „Schließlich ist Weihnachtsbaumschmücken auch ein bissle ein „Kunsthandwerk, das das Baumindividuum richtig zur Geltung bringt“, fügt Uli Siller schmunzelnd hinzu.

Vor allem aber ist ein Weihnachtsbaum aus Vorderbüchelberg ein Produkt der kurzen Wege. Er kann fast „vor der Haustür“ ausgesucht und gekauft werden und braucht nicht durch halb Europa in den Schwäbischen Wald transportiert werden. Denn das hieße ja „Bäume in den Wald tragen“. Mit einem Christbaum aus dem Schwäbischen Wald trägt jeder Käufer zu einer besseren CO2-Bilanz bei. Außerdem wird damit die heimische Wirtschaft und die gerade im Naturpark so wichtige Landschaftspflege unterstützt.

 

Jahresprogramm 2014

"Zum zweiten Mal fassen wir unser SDW-Jahres-programm in einem handlichen Flyer zusammen", präsentierte Dr. Strobel die druckfrische Broschüre. War im Jahr 2013 der 300. Geburtstag der forstlichen Nachhaltigkeitsidee Jahresschwerpunkt, so heißt es das Motto 2014 „Wild auf Wald!

 

Die SDW bietet über das ganze Jahr Wald-Veranstaltungen an, die sich an Waldfreunde, an Familien, zu einem Großteil aber an Kinder richten. Neu im Programm sind erstmals zwei Fachveranstaltungen, einmal für Erzieher/innen und einmal als Lehrerfortbildung ausgerichtet. Der Veranstaltungskalender umfasst 24 Termine, zuzüglich einer Reihe von individuell vereinbarten Wald-Erlebnis-terminen mit Schulen, Hortkindern oder Kindergärten. Darüber hinaus kooperiert die SDW in speziellen Projekten eng mit Backnanger Schulen und Horten. Fachliche Partner sind die Wildnisschule Wildniswissen und der Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald. Alle Veranstaltungen werden abgestimmt mit der Forstbehörde des Rems-Murr-Kreises, die einige Veranstaltungen mit eigenem Personal unterstützt. Ab 2014 wird die Zusammenarbeit mit der „Erfahrungswelt der Sinne Eins+Alles“ in der Laufenmühle bei Welzheim intensiviert; ebenso mit dem Schwäbischer Albverein und dem Eschelhofverein, der das Wanderheim Eschelhof oberhalb Sulzbach an der Murr betreibt.

Waldpädagogisches Angebot

Astrid Szelest, SDW-Vorstandsmitglied, stellte die waldpädagogischen Veranstaltungen des kommenden Jahres vor:

 

Wurden 2013 erstmals Sonntag-morgendliche, barrierefreie Spaziergänge NaTour am Ebnisee angeboten, die sich guten Zuspruchs erfreuten, wird dieses Programm 2014 auf den Tannwald Welzheimer Tannwald ausgedehnt, wobei 5 Themensonntage angeboten werden: Winterglitzer, Frühlingsbeginn, Blind Date, Herbstgenüsse und Wald-Advent.

Wieder im Programm sind außerdem das FamilienCamp als Angebot für die ganze Familie, das WildnisCamp für Kinder und Jugendliche von 6 bis 14 Jahren, das WaldläuferCamp für Teenager, den Outdoor-Erste-Hilfe-Kurs für Naturbegeisterte mit Weitblick.

 

Ganz neu im Programm sind 2014 erstmals zwei Fortbildungsveranstaltungen für Fachpublikum. Für Erzieher/innen werden Kreative Spiele im Wald und auf der Wiese angeboten. Lehrer/innen sollen mit Wald statt Web neue Ideen für einen Unterricht im Wald gegeben werden.

Kulinarisch geht es zu in der Wildnisküche, die Menschen mit und ohne Einschränkungen ganz neue Kochideen vermitteln soll. Um die Pilze aus unserem Wald geht es bei drei Pilz-Exkursionen rund um den Eschelhof mit der Pilz-Expertin Beate Siegel - eine Kooperationsveranstaltung mit dem Schwäbischen Albverein.

Feierlich geht das Jahr dann zu Ende mit der ersten SDW-Winter-Sonnwende auf er Häuptleswiese bei Kaisersbach.

2014 wird die Kooperation mit Schulen weiter vorangetrieben:

 

So wird das dreijährige Wald- und Wildnisprojekt der SDW an der Gesamtschule in der Taus Backnang um weitere drei Jahre verlängert.

Neu hinzugekommen ist die Janusz-Korczak-Schule Welzheim, die 2014 ebenfalls ein Wald- und Wildnisprojekt mit der SDW startet.

 

Die Walderlebnistage mit Kindertageseinrichtungen, die Waldmobil-Einsätze und der Nistkastenbau werden unter der Leitung von Forstdirektor Helm-Eckart Hink angeboten.

Neu bietet die SDW an, Schulen bei der Anlage von Schulwäldern oder der Erstellung von Jahresprogrammen zum Thema „Wild auf Wald“ zu unterstützen.

Waldmobil Ostalb | Schwäbischer Wald

Neu ist 2014 die Einführung des neuen „WaldMobil Ostalb | Schwäbischer Wald“ - zusammen mit dem SDW-Nachbar-kreisverband Ostalb und mit Unterstützung des SDW-Landes-verbands. Das Waldmobil wird vom Landkreis Ostalbkreis betrieben und künftig am Forstlichen Stützpunkt Hohenohl auf den Höhen des Schwäbischen Waldes bei Gschwend stationiert sein, der dann ein unverkennbar waldpädagogisches Profil erhält.Teil eines speziell auf dieses Waldmobil zugeschnittenen Waldpädagogischen Konzepts ist es, dass dieses Fahrzeug durch ausgebildete (zertifizierte) Waldpädagogen, Wildnispädagogen und Naturparkführer gemietet werden kann, die es für ihre Veranstaltungen nutzen können. Das Waldmobil ist mobiles Waldklassenzimmer, das Schulen und Kindergärten vor Ort in „ihrem Wald“ besucht und ausgerüstet ist mit vielen Utensilien, die in der Wald- und Wildnispädagogik für unterschiedlichste Unterrichtseinheiten benötigt werden.

Baum des Jahres 2014 - Die Traubeneiche

Naturdenkmal "Königseiche" am römischen Limes zwischen Welzheim und Kaisersbach  (gepflanzt zum 25. Thronjubiläum (1841) des württ. Königs Wilhelm I.)
Naturdenkmal "Königseiche" am römischen Limes zwischen Welzheim und Kaisersbach (gepflanzt zum 25. Thronjubiläum (1841) des württ. Königs Wilhelm I.)

Forstdirektor a.D. Helm-Eckart Hink, 2. Vorsitzender der SDW-Kreisverbands Rems-Murr und ehemaliger Leiter des Forstamts Backnang, führte in die Geheimnisse der Traubeneiche als Baum des Jahres 2014 ein, der alljährlich im Herbst in Berlin ausgerufen wird:

 

Die Traubeneiche gehört mit der Buche und der Tanne zu den Hauptbaumarten in deutschen Wäldern. Sie kann in Urwäldern das biblische Alter von bis zu 1000 Jahren erreichen und ist als "deutsche" Eiche der Charakterbaum der Deutschen seit altersher. Schon die alten Germanen haben die Eiche wegen Ihres mächtigen Wuchses, ihres harten, dauerhaften und wertvollen Holzes und ihrer Langlebigkeit zu Ihrem Symbolbaum auserkoren. Ihre mächtige Pfahlwurzel steht für die Standfestigkeit und somit im übertragenen Sinne für germanische Tugenden. Nicht von ungefähr waren Eichenblätter deshalb früher auf der Vorderseite der D-Mark und der Rückseite des Pfennigs und heute auf dem Eurocent verewigt.

Auf der Rückseite des ehemaligen 50-Pfennigstücks ist eine Pflanzfrau abgebildet, die im Begriff ist, eine junge Eiche in die Erde zu setzen - Symbol für Langlebigkeit, Dauerhaftigkeit, für Zukunft.

 

Nach der Stieleiche, die 1989 als erster Baum des Jahres ausgerufen worden ist, wird mit der Traubeneiche die zweite heimische Eichenart gewürdigt.

Waldbaulich ist die Eiche eine licht- und wärmebedürftige Baumart, die in trockeneren Weinbau-Klimalagen mit der in Mitteleuropa von Natur aus dominierenden Schattbaumart Buche konkurrieren kann. Waldbaulich gefördert kommt sie aber auch in den gemäßigten Lagen der deutschen Mittelgebirge vor.

 

Ihr ringporiges Holz mit dem honigfarbenen bis dunkelbraunen Kern ist hart und dauerhaft und durch die typischen "Markstrahlen" auch für Laien leicht von anderen Baumarten unterscheidbar. Es ist seit altersher ein gesuchtes Konstruktionsholz im Schiffsbau, zum Bau von Häusern, Massivmöbeln und Böden (Eichen-Parkett). Seit die Bearbeitungstechnik dies zuläßt, werden starke, gleichmäßig gewachsene Eichen als Furnierholz für die Möbelproduktion gesucht. Nicht zuletzt ist Eichenholz aufgrund seiner Dichtigkeit und des typischen Barrique-Aromas des darin gelagerten Weines die Holzart zur Herstellung von Weinfässern.

 

Im Rems-Murr-Kreis wird die Traubeneiche am Tag des Baumes, dem 25. April um 11:00 Uhr zum 900. Jubiläumsjahr der urkundlichen Erwähnung von Oppenweiler beim Kindergarten Steinfeld / Oppenweiler gepflanzt werden.