Aus dem Frühlingswald in die KüchenApotheke


Besuch am Kräuterzentrum Wasenhof


 Die pure Idylle ist es, dem Kräuterzentrum Wasenhof bei schönstem Sonnenschein einen Besuch abzustatten. Das tun denn auch 14 angehende große und kleine Kräuterweiblein und -männlein.

 

Zur Einstimmung auf das "Erlebnis für alle Sinne" begrüßt die Hausherrin des Kräuterzentrums Wasenhof, alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem Schwäbischen Wald und sogar aus dem Alb-Donau-Kreis mit einem Kräutertrunk aus Quellwasser und frischer Minze und einem Punsch mit Gewürztee und Apfelsaft von den Streuobstwiesen des Wasenhofs.  ChrisTine Pommerer, von Beruf Hauswirtschaftsmeisterin, Ernährungsfachfrau  und, für den heutigen Tag entscheidend,  Heilpflanzen-Pädagogin, hatte den Wasenhof bereits vor über 10 Jahren gegründet und zu einem Mekka für Menschen gemacht, die sich für die Geheimnisse der Natur und viele heute fast vergessene Mixturen interessieren.

 

Sibylle Völker freute sich bei ihrer Begrüßung als SDW-Vorstandsmitglied, dass sich ChrisTine Pommerer spontan bereiterklärt hatte, das SDW-Jahresmotto "Waldbaden - Wald & Gesundheit" mit ihrem Wissen zu bereichern.

Bevor es raus in den Wald ging, bereitet die Kräuterfee vor den Augen der Zuschauer ein Fichtenöl aus Fichten-zweigen und -nadeln zu.

Da die Zweige einige Stunden in Olivenöl erwärmt werden müssen, hat sie das natürlich schon etwas vorbereitet. Es wirke dank seiner ätherischen Öle hustenstillend und entzündungshemmend.


Eine ganz praktische, fast beiläufig Erkenntnis ist, dass die Fichtenknospen direkt im Wald als "Hustenbonbons" gelutscht werden können.

Nach dieser Einstimmung führte der Weg zunächst in den heimischen Kräutergarten. Dem frühen Termin im Jahr geschultet, blühen natürlich noch nicht sehr viele Kräuter. Da kann ChrisTine Pommerer aber leicht mit ihren Erklärungen wettmachen, die die Fantasie nachhaltig beflügeln. An einer Weide am Gartenrand meint die Kräuterkundlerin: "Frische Weidenrinde, gelutscht oder gekaut, wirkt gegen Kopfschmerzen." Des Rätsels einfache Lösung ist, dass die Weidenrinde als Inhaltsstoffe Methylsalicylate enthält und das ist nichts anderes als das aus der Apotheke bekannte Aspirin - nur in einer natürlichen und magenfreundlichen Variante.


 

Als dritter Programmpunkt steht ein Streifzug durch die Wälder rund um den Wasenhof auf dem Programm. Dabei zeigt die Kräuterfee, was bereits im zeitigen Frühjahr so alles schon im Wald wächst und an welchen Standorten.

Dabei gerät dieser Ausflug zu einem Pingpong-Spiel der Erkenntnisse, denn einer der Teilnehmern, Hermann Eberhardt, ist selbst gelernter Förster und kann so manche Erkenntnis und Anekdote beisteuern. Seine Qualitäten als Waldpädagoge stellt das langjährig SDW-Mitglied von der Ostalb unter Beweis, als er den beiden jüngsten Wandfreunden ein ziemlich großes Spechtloch am Fuße einer Fichte zeigt - ein Nachweis, dass dieser Vogel hier auf Beutezug war und offenbar in Rinde und Holz auf der Jagd nach Borkenkäfern fündig werden konnte.

Abgerundet wird der Waldspaziergang dann am Kräuterzentrum mit einer kleinen Einführung in die Räucherkunde. Wer wollte, konnte sich noch ein Tannensalz oder einen Gelenkschnaps selbst herstellen.

 

Und: Wer sich nicht alle Rezepte "zum Nachkochen" merken konnte, hat nun beim Ausklang, einem Rundgang durch den Kräuterladen, die Chance, mit einem, wenn schon nicht selbst, dann wenigstens Hand-gemachten Produkt bei den Lieben zu Hause für ein Staunen zu sorgen.