Schon gar bald ist Weihnachten! Und damit die besinnliche Vorweihnachtszeit nicht in Stress ausartet, lädt die SDW Rems-Murr – in diesem Jahr gemeinsam mit dem Nachbar-Kreisverband SDW Schwäbisch Hall – zum nunmehr 24. WeihnachtPresseTermin, bei dem jedes Jahr Beispiele präsentiert werden, wo Ihr Weihnachtsbaum schon auf sie wartet.
Denn aus der Region soll der Weihnachtsbaum ja schon sein, weil gerade in Zeiten des Klimawandels lange Transportwege nicht mehr zu verantworten sind . Das müssen sie auch nicht, denn die frischesten Weihnachts-bäume gibt es direkt aus dem Schwäbischen Wald. In diesem Jahr stellen wir den Traditionsbetrieb Erich und Hannelore Rettenmaier aus Marbächle vor.
Seine Liebe zum Weihnachtsbaum entdeckte Erich Rettenmaier schon früh. Bereits im jugendlichen Alter von 18 Jahren verdiente er sich ein Taschengeld damit, mit dem Nachbarn aus Fichtenkulturen Weihnachtsbäume als Vornutzung zu schlagen. Und beim anschließenden Verkauf in der SalzsiederStadt Schwäbisch Hall muss er wohl auch sein Verkaufstalent entdeckt haben.
Da lag die Idee nicht fern, diesen Handel doch gleich auf eigene Rechnung zu machen. Zuvor musste aber ein Wiesengrundstück aufgeforstet und die Bäumchen jahrelang gepflegt werden, bevor das mit dem Geldverdienen klappen konnte. Um diese Zeit zu überbrücken kaufte er bei Revierförstern aus der Gegend dicht benadelte Tannen- und Fichtengipfel, die bei der Ernte "übrig geblieben" waren und die sich hervorragend als Weihnachtsbäume eigneten.
Nach diesen ersten Versuchen wurde der Weihnachtsbaumbetrieb immer professioneller. Die Nordmannstanne kam in Mode; also pflanzte Erich Rettenmaier mit seiner Familie diese auf Wiesengrundstücken an. Wenn sie dann die gefragte Größe hatten, verkaufte er sie in der Vorweihnachtszeit in Schwäbisch Hall. Bereits seit den 1970er Jahren erweiterte er seinen Absatzradius, indem er seine Bäume auch auf dem Marktplatz in Leonberg verkaufte.
Wie bereits vorher in Leonberg kam es, dass er über Bekanntschaften Kontakte auch nach Marbach knüpfen konnte. Diesmal war es kein Geringerer als der Sulzbacher Bürgermeister Dieter Zahn, der die Verbindung über den Christlichen Verein junger Männer Marbach herstellte. Auch hier sind die Rettenmaiers nun schon seit Jahrzehnten im Geschäft. Da wundert es nicht, dass Erich Rettenmaier in Leonberg mittlerweile etwa 90% seiner Weihnachtsbaumkäufer zur Stammkundschaft zählen darf. Aber auch auf seinem Hof in Marbächle schätzt er seinen Stammkundenanteil aus Oberrot, Gaildorf bis nach Ludwigsburg und Esslingen ähnlich hoch ein.
Doch was ist sein Geheimnis einer solch starken Kundenbindung?
Dieses mag ganz einfach in seiner Persönlichkeit liegen; geht er doch auf seine Kunden, auch ganz eigene Bedürfnisse, ein. Seit etlichen Jahren erntet er für spezielle Kunden bei "Vollmond" geschlagene Weihnachtsbäume und Reisig. "Wenn dies drei Tage vor dem 11. Vollmond passiert", so ist er mittlerweile selbst überzeugt, "dann bleiben die Nadeln länger grün am Ast".
Da bleibt es nicht aus, dass Erich Rettenmaier über die Jahre auf ein ziemliches Repertoire an "Geschichten und Geschichtchen" zurückgreifen kann, die sein "Leben für den Weihnachtsbaum" so schrieb:
Aber auch als pfiffiger Erfinder tut sich Erich Rettenmaier schon mal hervor, vor allem wenn es darum geht, sich die schwere Arbeit etwas leichter zu machen:
Waren die Weihnachtsbäume in den Anfangsjahren noch schlanke Fichten, so ging der Kundenwunsch mit der Nachfrage nach Nordmannstannen immer mehr in Richtung fülliger und damit "sauschwerer" Weihnachts-bäume. Wer schon mal versucht hat, "so einen Apparat" von Hand durch die rein mecha-nische Verpackungsmaschine (den man sich wie einen großen Metalltrichter vorstellen muss) zu ziehen, der weiß des Abends woher der Muskelkater kommt. Eines Tages blieb eine ganz besonders dicke Nordmannstanne einfach stecken. Sie hatte sich dort so verkeilt, dass der Verpackungstrichter für weitere Arbeiten blockiert war. Kurzerhand hängte er sie an seinen Traktor an und zog sie damit dann überraschend bequem heraus. Er wäre nicht Erich Rettenmaier, wenn er sich nicht gleich gedacht hätte: "Warum soll ich mir das in Zukunft nicht immer so einfach machen?" Also entwickelte er eine Eigenkonstruktion, aber nicht mit dem Schlepper, sondern kleiner und leichter mit einem Elektromotor und einer Seilwinde. "Seither ist "Weihnachtsbaum verpacken" ein Kinderspiel" meint er schmunzelnd.
Infos zum Weihnachtsbaum-Verkauf in Marbächle
"Zum achten Mal bringt die SDW Rems-Murr 2020 ihr Jahresprogramm in einem Flyer heraus", präsentierte SDW-Kreisvorsitzender Dr. Gerhard Strobel die druckfrische Broschüre.
Die SDW bietet das ganze Jahr über Wald-Veranstaltungen an, die sich an Waldfreunde, an Familien, vor allem aber an Kinder richten.
2020 haben wir unser Jahresprogramm unter das Motto "Baum2020" gestellt - Titel einer Gemeinschaftsaktion im Raum Weissacher Tal - Schwäbischer Wald unter der unter der Schirmherrschaft der Schwäbischen WaldFee.
Ziel dieser Aktion ist es, auf Bäume - seien es Waldbäume, Streuobstbäume oder Bäume als lebendiges Element in besiedelten Gebieten oder an Straßen - aufmerksam zu machen. Denn in Zeiten des Klimawandels und des so genannten "Waldsterbens 2.0", das nach dem Extremtrockenjahr 2018 traurige Realität zu werden scheint, brauchen Bäume unser aller Aufmerksamkeit und unseren Schutz: nachhaltig! Weitere Informationen zum Kooperationsprojekt Baum2020 unter www.mit-der-natur.de.
Vor dem Hintergrund des Klimawandels und seiner Auswirkungen auf unsere Wälder widmen wir uns thematisch dem Wald im Wandel - zum einen bei zwei gleichnamigen Vorträgen an den Volkshochschulen Backnang und Winnenden. Zum anderen suchen wir zu diesem Thema den Dialog mit der jungen Generation bei einer gleichnamigen Veranstaltung am Max-Born-Gymnasium in Backnang "Wald im Wandel – Forests for Future".
Ergänzend zur theoretischen Beschäftigung mit den Veränderungen und Gefährdungen, denen unser Wald und unsere Gesellschaft ausgesetzt sind, werden wir bei ganz praktischen Pflanzaktionen in verschiedenen Kommunen im Kreis durchführen. Getreu dem deutschen Sprichwort "Man kann sich selbst keine Bäume pflanzen" werden wir unseren Beitrag dazu leisten, dass heute gepflanzt wird, was in ferner Zukunft ein schattenspendender Baum für unsere Kinder, Enkel und Urenkel werden soll. Vorgesehen sind Pflanzungen in Aspach, Kaisersbach und Murrhardt.
Den geeigneten Standort vorausgesetzt, werden wir auch den Baum des Jahres, die Robinie pflanzen (siehe Baum des Jahres 2020).
Beliebte und bewährte Veranstaltungsformate werden auch 2020 wieder angeboten:
In den Wald geht es bei drei Veranstaltungsreihen
Hinzu kommt eine Reihe individuell buchbare Angebote:
Das Jahresprogramm wird abgerundet durch eine Reihe von Wald-Erlebnisterminen mit Schulen, Hortkindern oder Kindergärten. Die SDW Rems-Murr kooperiert in diesen Projekten eng mit Backnanger und Welzheimer Schulen und Horten.
Fachliche Partner sind die Wildnisschule WildnisWissen und der Naturpark Schwäbisch-Fränkischer Wald, das Erfahrungsfeld der Sinne - Eins+Alles in der Laufenmühle bei Welzheim sowie die Lebenshilfe Backnang. Alle Veranstaltungen werden abgestimmt mit der Forstbehörde des Rems-Murr-Kreises, die einige Veranstaltungen mit eigenem Personal unterstützt.
siehe ebenso in den Stuttgarter Nachrichten