Tiny Forest

Im Rahmen ihres Jahresprogramms 2024 hat sich die SDW Rems-Murr "Tiny Forest" zum Jahresmotto gewählt. Sie will damit auf diese Art, Innenstädte grüner und ökologisch wertvoller zu gestalten, aufmerksam machen und dabei die Umweltbildung zu fördern. Sie ruft Städte und Gemeinden im Rems-Murr-Kreis auf,  dabei mitzuwirken und dieses Projekt zu fördern.

Ein Tiny Forest (Kleinwald, Mikrowald, Nanowald)  ist ein angepflanzter Wald auf einer relativ kleinen Fläche (100 - 1200 m²) mit einer großen Dichte. Ziel solcher Neuanpflanzungen ist, in urbanen Räumen auf kleinen Flächen möglichst vielfältige, schnell wachsende und sich selbst erhaltende Habitate anzulegen und dadurch eine Verbesserung der Umweltsituation zu erreichen.

Fotoquelle: Paulschild.de
Fotoquelle: Paulschild.de

Im Kern der Methode steht die Partizipation von Kindern und anderen Freiwilligen im Rahmen von Umweltbildungsprogrammen, in denen umfangreiches ökologisches Wissen vermittelt wird. Die Tiny Forests dienen vom Zeitpunkt ihrer Pflanzung als grüne Klassenzimmer, die fortan für die Bildung für nachhaltige Entwicklung genutzt werden können. Ab dem Zeitpunkt seiner Pflanzung dient der Tiny Forest als Real-Labor, in dem sich die Entwicklung eines Waldökosystems hautnah miterleben lässt.

Die Miyawaki-Methode bezeichnet eine innovative, aus Japan stammende Pflanzmethodik. Dabei geht es um die Begründung standortangepasster, hochdiverser Waldökosysteme auf kleinen Flächen ab 100 m², die vor allem im urbanen Raum z.B. als Klimaanpassungsmaßnahme eingesetzt werden können und eine Vielzahl an Ökosystemdienstleitungen erbringen. Für diese Methode kommen vor allem Flächen von geringem ökologischen Wert in Betracht, die durch eine entsprechende Regeneration des Bodens und eine dichte Bepflanzung innerhalb kurzer Zeit in autarke Ökosysteme umgewandelt werden.

Im Herbst 2020 pflanzten Lukas Steingässer und Stefan Scharfe im Rahmen einer Abschlussarbeit den ersten Tiny Forest Deutschlands. 

(Quelle: Umweltbundesamt)


Fotoquelle: Zeitzeichen.org
Fotoquelle: Zeitzeichen.org
Mit dem Konzept "Tiny Forest können eine ganze Reihe urbaner Ziele verfolgt und erreicht werden:
  1. Lebensraum-Vernetzung (Förderung der Artenvielfalt: Vögel, Insekten, kleine Säugetiere, Moose, Pilze, Flechten) durch „Trittstein-Biotope“; d.h. Tiny Forests sollen keine singulären Einrichtungen bleiben.
  2. Wasserschutz: Bessere Wasserversickerung und -retention (Stichworte: „Schwammstadt, Hochwasserschutz“)
  3. Bodenschutz: Förderung von Mikroorganismen im Boden, Bodenlockerung
  4. Klimaschutz / Schatten / Mikroklima: Tiny -Forests bietet an heißen Tagen Kühlungm, reduzieren „Urbane Hitzeinseln“
  5. Sauerstoff-Produktion- und CO²-Bindung
  6. Lärmminderung
  7. Schadstofffilter
  8. Wald- und Umweltpädagogik: Naturerfahrungsräume für Kindergärten, Schulen, Erwachsenenbildungseinrichtungen
  9. Erholung / Gesundheitsförderung
  10. Stadtverschönerung durch optische Akzente
  11. Stadtentwicklung: Attraktionen in der Stadt führen zur Stadtbelebung und tragen zur Wirtschaftsförderung bei
  12. Urbane Brachflächen in Wert setzen
  13. Wertsteigerung der umgebenden Wohnbebauung
  14. Langfristig kostengünstige Grünflächen: geringer Pflegeaufwand

Infoquellen