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Eine neue Luchsbande am Start

Die Frühjahrs-Saison der Luchsbande beginnt und alle jungen Teilnehmenden sind ebenso gespannt wie nervös, was da wohl im tiefen Welzheimer Tannwald alles auf sie zukommen möge.


Große Lagebesprechung, bevor es auf Pirsch im Tannwald geht
Große Lagebesprechung, bevor es auf Pirsch im Tannwald geht

"Im Unterschied zu den Vorjahren haben wir in diesem Frühling fast lauter "junge Luchse", die die Gewohnheiten diese Mittwoch-Nachmittags im Wald noch nicht kennen", erklärt Brigitte Greiner, "Häuptling" der Luchsbande nachsichtig. "Deshalb werden wir heute kein spezielles Programm machen, sondern erst einmal im Wald ankommen."

Dazu gehört natürlich zuvorderst, sich waldgemäß zu verhalten, also leise und unsichtbar zum Hauptquartier der Gruppe, dem "Lägerle" zu schleichen. Offensichtlich fällt es dem einen oder der anderen noch etwas schwer, die ihre Eindrücke anfangs noch lautstark mit den anderen teilen wollen.

 

Aber je mehr es unterwegs zu bestaunen und zu entdecken gibt, umso ruhiger wird es. "Hören, sehen, riechen, schmecken - also mit allen Sinnen in den Wald eintauchen ist das Ziel. Einer entdeckt eine Fährte im feuchten Lehm. Diese scheint aber von Spaziergängern zu sein. Bald hat sich eine Rehfährte gut erkennbar in den Boden gedrückt. Auch "Rehlager" werden entdeckt, denn Rehe haben selbst im tiefsten Winter die Angewohnheit, den Waldboden auf einem halben Quadratmeter blankzufegen, um sich dort zum Ausruhen hinzulegen. Nicht weit davon findet Anführerin Brigitte Rehlosung, die sie den Kindern auf einem Buchenblatt zeigt: "Jedes Tier hat seine eigenen Ausscheidungen, die man mit etwas Übung erkennen und zuordnen kann".


Was bei den Nachmittagen der Luchsbande gar niemals fehlen darf, sind Bewegungsspiele, um sich mal so richtig auszutoben.

Heute steht das Eule-Mäuse-Spiel auf dem Programm. Die Eulen (heute erkennbar an einer Schirmmütze) müssen ihre Leibspeise, die Mäuse, fangen. Diese fliehen natürlich und dürfen sich nur an speziell gekennzeichneten Bäumen für wenige Sekunden ausruhen, wo ihnen die Eulen nichts anhaben können. Ob die Eulen an diesem Nachmittag wirklich satt geworden sind oder ob die Mäuse ihren feinen Pelz durch wegrennen retten konnten, lässt sich an diesem Nachmittag in diesem ganzen Tohuwabohu nicht mehr mit Sicherheit sagen ... aber Spaß gemacht hat die Fangerei in jedem Fall. Und darauf kommt es ja vor allem an!

Große Erregung herrscht, als Brigitte einen kleinen Frosch im nahen Bächle entdeckt. Und eine der frisch gebackenen Lüchsinnen ist so flink, ihn zu fangen, damit ihn alle betrachten können - ein Erlebnis! Natürlich darf der kleine Froschkönig alsbald wieder unverletzt in sein angestammtes Element, das Wasser, zurück.

Dann geht es erst mal ins "Lägerle", das die Vorjahresgruppe aus Ästen und Zweigen gebaut hat. Leider ist es schon etwas von Wind und Wetter zerzaust und so sind nach einem ruhigen Ankommens-Ritual und einer Besprechung des heutigen Nachmittags zuerst einmal Reparatur und Baumaßnahmen angesagt. Mit kleinen Sägen ausgerüstet, dürfen die Luchse nun im Wald liegende tote Äste zu handlichen Stücken zersägen, mit denen das Wald-Zuhause für eine Saison erfolgreich renoviert wird.

Zum "Bäume-Ausreißen stark" fühlt sich dieser Jungluchs
Zum "Bäume-Ausreißen stark" fühlt sich dieser Jungluchs

Jedenfalls vergessen die frischgebackenen und in "ihr Revier" eingeführten Jungluchse bei ihrem ausgelassenen Tun Raum und Zeit vollkommen.

Es nimmt deshalb nicht Wunder, dass sich die Eltern eine ganze Weile gedulden müssen, der am Ende glücklich und mit viel Gebrüll auf die wartende Elterschaft zustürmt.

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