

Holunderblüten-Knospen
©Foto: Astrid Szelest
Überall sieht man derzeit die zarten Holunderblütendolden, die mit ihrem herrlichen Duft den nahenden Sommer ankündigen.
Die Welzheimer Wildnispädagogin Astrid Szelest war mit dem Sammelkorb im Schwäbischen Wald unterwegs, hat Leckereien gezaubert und weiß, was Frau Holle und der Holunder gemeinsam
haben…
An vielen Scheunen und ländlichen Häusern steht ein Holunderstrauch oder Schwarzer Flieder, im Schwäbischen auch Holder genannt. Es ist der Schwarze Holunder der botanisch Sambucus
nigra heißt. Ebenfalls in lichten Wäldern oder Viehweiden ist dieser Strauch zu finden und auch in naturnahen Gärten findet er zunehmend Platz. Die Blüten und später die schwarzen
Früchte sind Nahrung für Insekten und Vögel. Wenn die weißen Blütenblätter abfallen sieht es aus als ob es schneit. Als ob Frau Holle ihre Kissen ausschüttelt. Früher wollte jede
Familie den Holder am Haus, der Scheune oder der Weide haben. Man glaubte, dass Frau Holle darin wohnt. Frau Holle wurde als beschützender Hausgeist verehrt. Jeder kennt das Märchen
von Frau Holle. Sie ist eine milde und freundlich gestimmte Göttin. Hat das Leben der Pflanzen und Tiere beschützt und konnte Menschen von Krankheiten heilen. Früher huldigten die
Leute den Holder beim Vorbeigehen an den Häusern. Männer hoben den Hut, die Frauen machte einen Knicks und es wurden auch Opfergaben unter den Holderbusch gelegt. Zurecht. Denn dieser
Strauch kann allerhand. Aus den Ästen des Holunders lassen sich herrliche Pfeifen herstellen. Im Internet findet man zahlreiche Anleitungen und Videos.
Ein Baumpilz macht es sich am Holunder gemütlich. An senkrechten Stämmen sitzt der Pilz meist umgekehrt am Stamm. Schüsselförmig und an einem sehr kurzen Stiel. Es ist eine Morchel.
Als Mu Err Pilz kann man ihn in Asia Läden auch kaufen. Er ist in Asien als wirkungsvoller Heilpilz bekannt und reich an sekundären Inhaltsstoffen, entzündungshemmend und hemmt die
Blutgerinnung. Auch werden durch seine Heilstoffe die Fließeigenschaften des Blutes gefördert, die Durchblutung gebessert und Thrombosen vorgebeugt. Bei uns heißt dieser Pilz
Judasohr. Der Kräuterpfarrer Kneipp hat das Judasohr in Wasser oder Milch gekocht als gutes Mittel für entzündliche Augen empfohlen. Wissenschaftliche Studien haben bestätigt, dass
das Judasohr die Bildung von bösartigen Bindegewebsgeschwüren hemmen kann.
Die Heilwirkung des Holunders ist beachtlich. Nahezu alle Pflanzenteile können zu Heilzwecken verarbeitet werden. Fliedertee nennt man den Tee aus Holunderblüten, der früher in keinem
Haushalt fehlte. Der Tee aus Holunderblüten hat eine stark schweißtreibende Wirkung und wird bei allen Erkältungskrankheiten wie Grippe, Erkältung, Bronchitis, Lungenentzündung,
Schnupfen eingesetzt. Aber auch bei Schmerzzuständen, Erschöpfung und Unruhe leistet ein Holderblütentee gute Dienste.
Die besten Holunderblüten-Rezepte zum Ausprobieren gibt es wie immer in der Waldkräuterküche.


Rotkehlchen
©Foto: Dr. G. Strobel
In dieser Woche ist unser Tipp, die gefiederten Freunde zu beobachten. Das geht prima vom geöffnetem Fenster, dem Balkon, im Garten oder im Wald. Unglaublich wie mit Beginn der
Dämmerung gerade ein Vogelkonzert aufwartet. Stellt euch den Wecker auf 4.30 Uhr, öffnet das Fenster oder setzt euch nach draußen.
Langsam beginnt das Morgengrauen, die Welt ist noch schwarz-weiß.
Mit zunehmendem Licht erklingt ein ganzer Vogelchor. Herrlich!
Morgendliches Vogelkonzert
(am 13. April 2020 aufgenommen von Dr. G. Strobel)
Diese Welle von Gesang geht rund um den Erdball, jeden Tag. Irgendwann könnt schwach Farben erkennen, bis die Welt dann bei Sonnenaufgang wieder in Farben getaucht ist. Wann habt ihr zum letzten Mal ganz bewusst einen Sonnenaufgang oder einen Sonnenuntergang beobachtet? Diese Zeit ist faszinierend. Ganz besonders an einem Frühlingsmorgen mit der phantastischen Begleitmusik der Gefiederten.
Selbst wenn ihr nur einen kleinen Garten oder einen Balkon habt, könnt ihr Gutes für unsere heimische Vögel tun und sie dabei beobachten. Zum Beispiel an Futterhäuschen oder auch an Vogeltränken. Die Sommer werden immer heißen, die Vögel leiden unter dem Wassermangel und finden sich gerne an den Wasserstellen ein. Große Glasfronten sind der Tod vieler Vögel. Die Landschaft spiegelt sich darin und Vögel können die unsichtbare Gefahr nicht erkennen sondern sehen die Umgebung. Stellt Futterhäuschen und Tränken möglichst weit entfernt von Fensterflächen auf. Bestenfalls sorgt ihr dafür, dass zum Beispiel durch große Vogelsilhouetten Scheiben sichtbar gemacht werden. Ein naturnaher Garten mit heimischen Sträuchern, „Un“-Kräutern, Laubecken, Insektenhotels und Nistkästen ist ein Paradies für Vögel, Insekten und Säugetiere. Auch auf einem kleinen Balkon oder auf der Fensterbank kann man insektenfreundliche Blumen und Pflanzen anbauen und damit die Vögel unterstützen.

Mäusebussard
©Foto: Dr. G. Strobel
Habt ihr schon einmal einen Bussard beobachtet, wie er sich in großen Kreisen durch die Thermik ganz weit nach oben tragen lässt? Er braucht dafür keinen Flügelschlag. Sein markanter
„Hiäääh“ Ruf ist weit zu hören.
Überhaupt ist es spannend, die unterschiedlichen Laute der Vögel wahrzunehmen. Es gibt Kontaktrufe, Gesänge, Alarmrufe und auch Bettelrufe der jungen Vögel. Der Amsel sitzt am Abend
an ihrem erhöhten Lieblingsplatz und trällert ihr Lied. Es gibt große und kleine Vögel, manche können Schwimmen. Viele Naturvölker glauben, dass die Vögel mit ihrem Gesang unsere
Sorgen und die Traurigkeit forttragen und unser Herz mit Freude füllen können. Das ist doch einen Versuch wert, oder?
Spannende Vogelportraits rund um die heimische Vogelwelt findet ihr auf der Nabu-Webseite. Und mit der Nabu-App Vogelwelt könnt ihr Euer Nachschlagewerk gleich mit
nach draußen nehmen.
Einige Löwenzahn-Rezepte zum Ausprobieren gibt es in der Waldkräuterküche.

Löwenzahn-Blüte
©Foto: Astrid Szelest
In unserem Wochenimpuls lenken wir die Aufmerksamkeit diese Mal auf eine unscheinbare, schöne und heilkräftige Pflanze: den Löwenzahn. Im Frühjahr kommen schon bald die zarten
Blätter aus der Erde mit dem typischen Muster, dir mit viel Phantasie wie ein Löwengebiss aussehen. Später leuchten die gelben Blüten an denen es summt und brummt, die an kleine
Sonnen erinnern. Wann habt ihr zum letzten Mal die Kinder einer Pusteblume auf die Reise geschickt? Wie kleine Schirmchen tanzen sie im Wind. Aus den Stielen, in denen weißer
Milchsaft ist (Achtung, gibt Flecken in der Kleidung!) lassen sich Wasserleitungssysteme bauen. Im Wasser kringeln sich die Stiele lustig. Wenn der Herbstwind über die Felder
fegt und die Bäume kahl sind, finden die Wurzeln dieser phantastischen Pflanze Anwendung. Löwenzahn gehört zur Familie der Korbblütler. Und er kommt überall zurecht. Auf der ganzen
Welt sollen mehr als 1000 Löwenzahn-Arten existieren. Die Pflanze ist ein Kulturfolger und fühlt sich auch in Städten wohl. Unglaublich, wie so eine zarte Pflanze sogar Asphalt
durchbrechen kann. Taraxacum officinale ist die lateinische Bezeichnung für den Echten Löwenzahn, der in der Küche oder zu Heilzwecken Anwendung findet. In Teilen Deutschlands nennt
man den Löwenzahn auch „Pissnelke“, gut schwäbisch heißt er heute noch in vielen Familien „Bettsaicher“. Das lässt auf seine Heilwirkung schließen. Denn der Löwenzahn entgiftet und
entschlackt unseren Körper und die Leber, er fördert die Ausscheidung. Löwenzahn wirkt blutreinigend, hilft bei Gallenbeschwerden, regt die Verdauung an und leistet auch bei Rheuma,
Diabetes und Hauterkrankungen gute Dienste. Verwendet die Pflanze bestenfalls frisch und legt euch im Sommer und Herbst einen getrockneten Vorrat für die Winterzeit an. Neben den für
ihre Heilwirkung bekannten Bitterstoffe enthält der Löwenzahn Vitamin B, C und E, ebenfalls viele Mineralien. Als in der Kriegs- und Nachkriegszeit Lebensmittel knapp waren, hat
der Löwenzahn vielen Menschen den Hunger gestillt und die Gesundheit unterstützt. Von wegen Unkraut – freundet euch mit dieser tollen Pflanze an!
Das Märchen vom Löwenzahn

Löwenzahn-Früchte
©Foto: Astrid Szelest
Auf einer wunderschönen Frühlingswiese streckte ein Löwenzahn seinen Blütenstern der Sonne entgegen. Am Morgen begrüßte er mit seinem strahlenden Lächeln den neuen Tag, und wenn
die Dämmerung über das Land zog, kuschelte er sich in seinen grünen Blütenkelch und schlief ein. Viele Freunde und Freundinnen wuchsen um ihn herum und jeden Morgen begrüßten sie
einander mit einem fröhlichen Lachen.
Eines Tages setzte sich ein zarter, bunter Schmetterling mitten in den Blütenstern. Das kitzelte den kleinen Löwenzahn und machte ihn ganz kribblig. „Wo kommst denn du her?“ fragte
er den Schmetterling. „Du hast ja keinen Stängel und keine Wurzel? Ich sehe nur ganz wunderschöne Blütenblätter. Was für eine eigenartige Blume bist du bloß?“ „Ich bin aber keine
Blume!“ rief der Schmetterling ganz entrüstet. „Ich brauche keinen Stengel und keine Wurzel. Ich kann fliegen!“
Der Löwenzahn wurde ganz aufgeregt, wackelte mit seinem Stengel, zupfte leicht an seiner Wurzel und war sehr froh, als er spürte, dass sie so fest in der Erde steckte. „Was ist denn
das – Fliegen?“ fragte er den kleinen Gaukler auf seiner Blüte. „Etwas ganz Herrliches! Ich flattere einfach mit meinen Flügeln hin und her und lasse mich durch die Luft tragen. So
kann ich überall sein, wo es mir gefällt. Weißt du, da draußen auf der Wiese gibt es noch so viele schöne Blumen – rote, blaue, violette, gelbe. Wo es mir Spaß macht, kann ich mich
niederlassen. Ich kann eine schöne Blüte küssen, süßen Nektar trinken, Geschichten erzählen und dann wieder weiterfliegen. Es ist ein herrliches Leben! Wie muss es doch für dich so
langweilig sein, immer am selben Platz zu stehen und immer dieselben Blumen zu sehen. Ha, wie schön ist doch die weite Welt! Leb wohl, vielleicht komme ich auch einmal wieder bei dir
vorbei“ – und weg war der schöne, bunte Schmetterling.
Nachdenklich schaute der Löwenzahn dem kleinen Falter nach. Sollte es wirklich so schön sein in der weiten Welt? War seine Sonnenwiese nicht der allerschönste Platz? So grübelte er
den ganzen Tag bis ihm die Nachtfee über sein Blütenköpfchen streichelte. Dann kuschelte er sich in seinen grünen Kelch und schlief ein.
Am nächsten Morgen plumpste ihm plötzlich eine dicke Hummel mitten ins Gesicht. „Guten Morgen, kleines Gelbes! Darf ich mich ein wenig bei dir ausruhen und mich an deinem Nektar
laben?“ „Ich freue mich über deinen Besuch“, rief der kleine Löwenzahn, und wieder spürte er ganz aufgeregt das Kribbeln in seinem Stengel bis hinunter zur Wurzel. „Kommst du auch
aus der großen, weiten Welt? „Na klar“, brummte die dicke Hummel, „viele Tage bin ich schon durch die Welt gebrummelt. Hinter der Wiese stehen große Obstbäume. Dort ist es schön! Was
glaubst du wohl, wen ich dort treffe? Alle meine Verwandten und viele, viele Freunde! Bei dir wäre es mir zu langweilig. Ach, was muss das für ein armseliges Leben sein, immer am
gleichen Platz zu stehen. Du tust mir wirklich leid. Adieu!“ Und mit großem Gebrumm summte die Hummel davon.
An diesem Tag wurde die Sehnsucht im Herzen des kleinen Löwenzahns nach der großen, weiten Welt noch stärker, und als diesmal die Nachtfee seine Blütenblätter streichelte, sah sie
ganz tief drinnen versteckt eine kleine Träne liegen.
Kaum war der kleine Löwenzahn am nächsten Morgen erwacht, sirrte eine Libelle heran und ließ sich in seiner Blütensonne nieder. Aufgeregt wippte sie mit ihrem Körper und hielt
Ausschau nach einer Beute. So bemerkte sie überhaupt nicht, wie eine dicke Träne aus dem Kelch des Löwenzahns kullerte. „Kommst du auch von den Obstbäumen jenseits der Wiese?“,
versuchte er ein kleines Gespräch zu beginnen. „Ich? Ich komme doch nicht von den Obstbäumen!“ rief sie entrüstet. „Schau doch meinen schillernden Leib und meine gläsernen Flügel an.
Ich komme vom See! Dort wohne ich im Schilf, schwirre über das Wasser und kann darin – so oft ich will – mein Spiegelbild sehen. So weiß ich, wie schön ich bin.“ Sirr – war sie weg
und hatte eine Fliege geschnappt.
Den ganzen Tag über dachte der Löwenzahn darüber nach, wie er wohl aussehen würde: Vielleicht so wie seine Schwestern und Brüder um ihn herum auf der Wiese, oder doch ganz anders?
Nun zupfte er kräftiger an seiner Wurzel, aber sie hielt fest und ließ ihn nicht frei. Dieses Mal entdeckte die Nachtfee viele Tränen in seinem Blütenkelch und es überkam sie ein
tiefes Mitleid. Behutsam streichelte sie jedes einzelne Blütenblättchen und unter ihrer zarten Hand verwandelten sie sich in duftige Schirmchen, so fein wie Spinnenweb und so leicht
wie Flaum. „Nun kannst du fliegen, wohin du willst! Vor dir liegt die große, schöne Welt! Nun kann dich deine Wurzel nicht mehr festhalten“, flüsterte ihm die Nachtfee noch ins Ohr,
bevor sie verschwand.
Wie groß war sein Erstaunen, als er am anderen Morgen aufwachte. Wo war sein gelbes Blütenkleid geblieben? Er stand da in einem federleichten Tanzkleidchen und breitete stolz
viele, viele Schirmchen aus. Er war ganz anders geworden. So leicht war ihm noch nie ums Herz gewesen. „Nimmt mich denn keiner mit?“ rief er. „Ich würde so gerne fliegen, schweben,
gleiten!“ „Hui, hui, flieg mit mir um die Wette! Komm, komm!“ pfiff der Wind und wirbelte die Schirmchen hoch in die Luft. Nun konnte sich der Löwenzahn über die ganze Welt
verbreiten. Rauf und runter, kopfüber und kopfunter, über die Wiese weg, knapp an einem hohen Eichbaum vorbei und – oh Schreck – mit einem Schirmchen blieb er in einem Vogelnest
hängen. So etwas hatte er noch nie gesehen. Fünf aufgerissene Schnäbelchen, die alle auf Futter warteten. Der kleine Löwenzahn kam aus dem Staunen nicht heraus. Um Nahrung brauchte
er sich doch nie zu kümmern. Er hatte immer eine Wurzel gehabt. Aber nun – nun hatte er keine mehr. Da warf ihn der Wind auf einen harten Stein und ließ ihn dort liegen. Es wurde kalt
und der kleine Löwenzahn wurde durstig und müde. Aber da war niemand, der ihm etwas zu trinken geben konnte. Der Stein war starr und stumm und konnte ihm nicht helfen. Wie sehr
sehnte sich nun der Löwenzahn nach einer Wurzel. Aber der Wind hatte ihn noch nicht vergessen. Noch einmal wirbelte er das Schirmchen hoch in die Luft, und noch einmal fühlte der
Löwenzahn das beglückende Gefühl in sich, leicht und schwerelos zu sein. Er sah die ganze Pracht einer Sommerwiese unter sich und langsam ließ ihn ein zarter Lufthauch hinunter
gleiten zur Erde.
Nun schmiegte er sich ganz fest in das warme Erdreich und wollte ganz darin versinken. Zwar war es herrlich gewesen draußen in der Welt und er hatte wunderschöne Dinge erlebt. Aber
nun wusste er, dass er ohne seine Wurzel nicht sein konnte. Er dehnte und streckte sich. Das Dehnen und Strecken schmerzte so sehr, dass er fast die Besinnung darüber verlor. Er
fühlte, wie etwas in ihm zersprang. Aber in all dem Schmerz wuchs ihm langsam eine neue Wurzel. Ein neuer Stengel mit einer kleinen Knospe drängte dem Licht entgegen.
>Quelle: www.farben-reich.com
Meistens sehen wir die wilden Tiere nicht, weil sie nachts oder in der Dämmerung unterwegs sind. Spuren, die sie in den Gärten, Städten und Wäldern hinterlassen verraten viel über die wilden Gesellen.

Reh-Fährte
©Foto: Dr. G. Strobel
In dieser Woche laden wir euch ein auf Spurenjagd zu gehen. Früher war es überlebenswichtig die Spuren der Tiere zu kennen. Um zu jagen und damit Nahrung zu haben, aber auch um die
Familie und den Clan vor wilden Tieren zu schützen. Aber auch heute macht die Spurenjagd Freude. Wir können den Lebensraum von Tieren und ihr Verhalten erkunden. Auch auf dem Balkon
im Garten oder der Hauswand findet ihr Tierspuren. Sie sind überall. Schaut euch die Autos morgens an. Darauf entdeckt ihr ganz oft Spuren von Steinmardern. Im Internet und in Büchern
findet ihr allerhand Informationen über Tierspuren. Schaut mal auf www.spurenjagd.de vorbei. Da habt ihr ne richtig tolle Datenbank, die euch beim identifizieren der Spuren
hilft.

Astrid Szelest erklärt Wildtier-Spuren
©Foto: Dr. G. Strobel
Unser Tipp für diese Woche ist, dass ihr aufmerksam rund um euer Haus, im Garten oder in Parks auf die Suche nach Tierspuren geht. Das können Fußabdrücke, Kot, Urin, Fraßspuren oder
auch sogenannte Wechsel sein. Tiere benutzen im Wald oft die selben Wege, die man dann deutlich sieht. Oder ihre Schlafplätze. Gerade findet man auch viele Federn oder Eierschalen.
All das sind die Spuren unserer wilden Nachbarn. Wind und Wetter verändern Spuren. Ihr könnt im Wald oder im Garten eine Tracking Box anlegen. Ihr braucht feine Erde oder Sand, steckt
einen Bereich ab und befüllt ihn mit der Erde oder dem Sand. Beobachtet, welche Tiere da waren. Und wie sich die Spuren in den Tagen danach verändern. Erst heute Nacht waren Igel,
Waschbär, Kater von nebenan, eine Rötelmaus und ein Eichhörnchen in unserem Garten.
Neue Rezepte aus der Kräuterküche findet ihr wie immer hier.
Gerade in diesen Tagen der Corona Pandemie fehlen uns immer mehr der Kontakt und die Berührungen unserer Menschen, die wir gern haben. Das geht momentan nicht. Aber draußen, in euren Gärten, den Parkanlagen oder im Wald sind Bäume.

©Foto: A. Szelest
Bäume sind von Anbeginn der Zeit unserer Freunde. Sie spenden uns Schatten, machen unsere Luft rein. Geben uns und den Tieren Früchte und damit zu Essen. Sie können mit ihren
Wirkstoffen viele unserer Krankheiten heilen. Sie halten die Erde zusammen, Wälder sind Lebensräume für Vögel, Tiere und Erholungsoasen für uns Menschen. Bäume sind in unseren Häusern
verbaut, das Material unserer Möbel, der Wiegen und auch der Särge. Sie begleiten uns von der Geburt bis zu unserer letzten Stunde. Papier auf dem wir lesen und schreiben wird aus
Bäumen hergestellt. An kalten Abenden wärmt uns das Feuer im Kamin oder Ofen. Und gibt die gesammelte Sonnenkraft wieder frei. Im Sommer grillen wir Leckeres auf Holz. Schaut euch um
und beobachtet die Bäume in eurer Nähe.

Buche im Frühlingslaub
©Foto: Dr. G. Strobel
Sucht euch einen Lieblingsbaum aus. Bevor ihr in seinen Kreis eintretet, bedankt euch bei ihm. Hey, der macht einen richtig guten Job! Riecht an seiner Rinde, berührt ihn. Schaut die Äste und Blätter an. Lauscht dem Wind, der um ihn weht. Welche Tiere sind am Baum, welche Vögel? Setzt euch an den Fuß des Baumes, lehnt euch an oder umarmt ihn. Es ist unglaublich wie tröstend und Kraft spendend Bäume sind. Tree preaching ist eine alte Kunst der Naturvölker. Du sitzt an deinem Baum und erzählst ihm alles. Laut oder in Gedanken. Das tut einfach gut. Ja, tatsächlich antworten Bäume auch. Probiers aus! Auch in Städten sind Bäume wahre Erholungsoasen und überall zu finden. Es ist schön, seinen Baum das ganze Jahr über zu begleiten. Jetzt im Frühling, wenn die Blätter knospen, an den Blüten dann die Bienen und Wespen summen, später wenn die Früchte kommen und im Herbst, wenn das Laub sich färbt. Auch im Winter sind die Baum Silhouetten sehr spannend.
Baum-Frottage

Baum-Frottage
©Foto: Dr. G. Strobel
Neue Rezepte aus der Kräuterküche findet ihr wie immer hier.
In der Natur grünt und blüht es – der Frühling hat mit seinen Farben und Düften Einzug gehalten. Schon in früheren Kulturen hat man den Frühling und die zurückkehrende Sonne willkommen geheißen. Verehrt wurde bei den Germanen die Göttin Ostara. Sie steht für das Erwachen der Erde nach einem langen und kalten Winter. Sie galt als Botin des Frühlings sowie der Fruchtbarkeit und kämpft gegen den Winter. Ihre warmen Sonnenstrahlen lassen Kälte und Frost schmelzen. Auch heute ist die Freude groß, wenn der Frühling zurückkehrt und das Osterfest vor der Türe steht. Es macht Freude, Wohnung, Balkon, Terrasse und Garten allein oder gemeinsam mit der ganzen Familie frühlingshaft zu verzaubern.
Kränze

Osterbrunnen in Althütte
©Foto: Dr. G. Strobel
Kränze symbolisieren den immerwährenden Kreislauf und die Unsterblichkeit des Lebens. Das bestehende im Wechsel der Zeit sowie die Erneuerung. Aus verschiedensten Materialien
lassen sich ganz unkompliziert Kränze binden. Dazu benötigt man lediglich einen Wickel- oder Bindedraht. Aber auch ganz ohne Hilfsmittel sind fix schöne Kränze gedreht. Bitte von
Bäumen und Sträuchern immer nur so viel entnehmen, dass Pflanzen nicht geschädigt werden und keinesfalls geschützte Pflanzen oder Pflanzenteile verwenden. Bitte niemals giftige
Pflanzen verwenden, wenn Kinder mit basteln. Junge Birkenzweige sind hervorragend geeignet um Kränze in jeder Größe zu wickeln und zu binden. Auch viele andere Pflanzen, die im
Garten, am Wegrand oder im Wald zu finden sind lassen sich mit verarbeiten. Knöterich, Efeu oder Geißblatt können beispielsweise in Kränzen gebunden werden.

Schweden-Feuer
©Foto: Dr. G. Strobel
Feuer
Mit großen Osterfeuern wird noch heute in manchen Gegenden der Winter vertrieben. Die Osterkerze versinnbildlicht in vielen Kirchen den Sieg des Lichtes über die Finsternis.
Eine schöne Kerze, dekoriert mit gesammelten Schätzen aus der Natur und dem Garten, kann über die Osterfeiertage nachts draußen in einem Windlicht strahlen oder die Ostertafel
schmücken. Neben Zweigen, Wurzeln und Moos sind schöne Steine und auch Federn sehr dekorativ. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf.

Kleiner Wasserfall im Schwäbischen Wald
©Foto: Dr. G. Strobel
Schon in früher Zeit hat das Wasser zum Frühlingsfest eine zentrale Rolle gespielt.
Fährt man heute durch die Städte und Gemeinden sieht man, insbesondere im ländlichen Raum, österlich geschmückte Brunnen – um unserem guten Wasser zu danken. Für unsere
Vorfahren war reines Wasser überlebenswichtig. Deshalb wurden die Quellen und Brunnen einmal jährlich gefeiert und geschmückt um die Wassergeister milde zu stimmen – damit
sie das ganze Jahr über sprudeln. Auch wurde in der Osternacht das Taufwasser geweiht. Junge Mädchen sah man in dieser Nacht an Flüssen und Bächen Wasser schöpfen. Denn
nach dem Volksglauben sollte dieses Wasser Schönheit und Gesundheit verleihen. Es durfte während des Wasserschöpfens nicht gesprochen werden, was den jungen Damen sehr
schwer fiel. Insbesondere, wenn sie von den Burschen geneckt wurden. Haben die Mädchen doch geplappert, verlor das Wasser seine Wunderwirkung und wurde als Quasselwasser
bezeichnet. Auch zu Hause und ohne Brunnen kann man sich symbolisch bei unserem Wasser bedanken. Ohne Wasser kein Leben. Füllen Sie allein oder mit der Familie eine schöne
Schale mit Wasser und gestalten Sie diese mit Blätter und Blüten. Überlegen Sie, wo überall Wasser wichtig ist. Als Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere sowie als
Wasserreservoir in Bächen, Flüssen, Seen, Meeren und Ozeanen. Morgens beim Zähneputzen, unter der Dusche und natürlich auch auf der Toilette. Im Tee und im Kaffee, als
Durstlöscher, in Lebensmitteln oder zum Kochen und Putzen. Wasser, das als Blut in unseren Adern fließt. In unseren Medikamenten ist. Oder das Wasser, das als Wolken über
unser Land zieht. Als Schnee oder Regen auf die Erde fällt. Unser Land fruchtbar macht. Es tut gut, sich die Bedeutung von Wasser bewusst zu machen und sich dafür zu
bedanken. Und gleich auch zu überlegen, wie mit diesem wertvollen Gut möglichst sparsam umgegangen werden kann.
Auch zu Ostern gibt es ein Rezept aus unserer Kräuterküche,
einen Brennnessel-Eistee!

Knoblauchsrauke
©Foto: Dr. G. Strobel
In der Vorbereitung zur Karwoche schlagen wir vor schon jetzt auf die Jagd und die Suche nach der „Grünen Neune“ zu gehen. Das ist eine Suppe mit 9 verschiedenen Kräutern, die
traditionell am Gründonnerstag verspeist wurde und wird. Sauerampfer, Brennnessel, Brunnenkresse, Vogelmiere, Löwenzahn, Gundermann, Knoblauchsrauke, Wegerich, Schafgarbe, Bärlauch,
Giersch, Gänseblümchen, Veilchen sind zum Beispiel gute Zutaten.
„Ach du grüne Neune“ haben sicher nicht die Kelten und Germanen gerufen, die sich in Frühjahr auch mit einer Kräutersuppe gestärkt haben. Denn früher glaubte man, dass die
Neun-Kräuter-Suppe vor bösen Geistern schützt, im Frühling stärkt und die Frühjahrsmüdigkeit vertreibt. Vor allem schmeckt sie aber lecker und wird selbstverständlich nicht nur an
Gründonnerstag verzehrt. Auch unser Immunsystem wird durch gesunde Kräuter gestärkt, was in dieser Zeit besonders wichtig ist. Das Rezept zur Zubereitung der "Grünen Neune" ist
hier zu finden. (siehe auch Pressebericht in StZ/StN vom 4.4.2020)