Waldfunktionen


Weihnachtsbäume waren einst eigentlich ein "Nebenprodukt" der Waldbewirt-schaftung:  In Forstkulturen wurden stets weitaus mehr Bäume angepflanzt als später für einen gesunden Altbestand benötigt wurden. Warum? Durch die gegenseitige Konkurrenz der Bäumchen wurde  die Holzqualität der Bäumchen gesteigert, da im Kronenschatten die unteren Äste auf natürliche Weise abstarben, das Holz "astrein" wurde. Da die Konkurrenz zwischen den Bäumchen aber nicht zu groß werden durfte, wurden aus diesen Kulturen Weihnachtsbäume entnommen - für den Waldbesitzer ein erster Ertrag, etliche Jahre nach den Kosten der Pflanzung.

Weihnachtsbaumkultur am Waldrand [© Foto: Dr. G. Strobel]
Weihnachtsbaumkultur am Waldrand [© Foto: Dr. G. Strobel]

Weihnachtsbaumkultur auf landwirtschaftlichen Flächen [© Foto: Dr. G. Strobel]
Weihnachtsbaumkultur auf landwirtschaftlichen Flächen [© Foto: Dr. G. Strobel]

Mit zunehmender natürlicher Verjüngung der Mischwälder ist diese Nutzungsform in den Hintergrund getreten.

Im Schwäbischen Wald - im Nordosten der Region Stuttgart- hat die Weihnachtsbaum-Produktion  im Laufe der Zeit auf landwirtschaftlichen Flächen eine wichtige wirtschaftliche Bedeutung erlangt, da hier der rundum attraktiv benadelte Weihnachtsbaum, den der Weihnachtsbaumkunde in den meisten Fällen haben möchte,  erzeugt werden kann.

Aus Umweltschutz-Gesichtspunkten ist der "Weihnachtsbaum von hier" - der frische Baum, der mit geringem Energieeinsatz und CO²-Verbrauch ins heimische Wohnzimmer kommt - erste Wahl! Und darüber hinaus ist die Auswahl des Weihnachtsbaums, direkt beim heimischen Erzeuger, jedes Jahr ein kleines Fest in Vorfreude auf Weihnachten.


Unser Weihnachtsbaum ist Kult!

Seit über hundert Jahren ist er eine feste Größe in deutschen Wohnzimmern zur Weihnachtszeit - unabhängig von religiösen Motiven oder der Weltanschauung des stolzen Baumbesitzers. Er wird zur Weihnachtszeit in Kirchen, Wohnungen und in Ortschaften aufgestellt und mit Lichterketten, Kerzen, Glaskugeln, Lametta, Engeln oder anderen Figuren geschmückt. Dieser Weihnachtsbrauch verbreitete sich im 19. Jahrhundert von Deutschland aus über die ganze Welt. (siehe > Geschichte des Weihnachtsbaums).


Wo bekomme ich einen Weihnachtsbaum aus der Region?

Wer einen eigenen Wald besitzt, kann ihn dort vor dem Fest schlagen, wenn er dafür geeignete Bäume dort gepflanzt hat oder sich diese dort natürlich verjüngt haben. Für alle anderen ist das Aussuchen eines Weihnachtsbaum - am liebsten direkt beim Erzeuger - ein Familienfest. Viele Christbaum-Verkäufer bieten Glühwein, Punsch und Leckereien an, die zum gemütlichen Verweilen einladen.

Wer gerne einen "ökologischen" Weihnachtsbaum aben möchte, der mit wenig Kohlendioxid-Ausstoß, etwa durch lange Transportwege, erzeugt wurde, der greift zu einem in der Region produzierten "Erlebnis-Weihnachtsbaum der kurzen Wege". Um Ihnen die Suche zu erleichtern, listen wir für Sie die von uns bei den WeihnachtPresseterminen besuchten  Weihnachtsbaum-Erzeuger im Rems-Murr-Kreis / Schwäbischer Wald  auf:



 Jahr

Berichte

Weihnachtsbaum-Betriebe 

(Link zur Webseite)

Ort

Telefon

2024 Familie Bernhard Kleinhanß Alfdorf-Brech

0176 4669 2130

2023 Familie Roland Göpfert Oberstenfeld-Prevorst

07194 / 953360

2022 Familie Jörg-Ulrich Schaal Auenwald-Unterbrüden

07191 / 53137

2021 (wg. COVID-19 ausgefallen)    
2020 (wg. COVID-19 ausgefallen)    
2019 Familie Erich Rettenmaier Oberrot-Marbächle

07977 / 8253

2018 Familie Markus Silcher Korb-Kleinheppach

0170 /  8688901

2017 Familie Rene Schwarz Alfdorf   (>> aktuell auf Facebook)

07172 / 3621

2016 Forstverwaltung Rems-Murr Backnang  07191 / 895 4367
2015 Familie Rainer Eisenmann Welzheim-Vorderhundsberg

07182/ 2944

2014 Familie Hermann Scheub Sulzbach a.d.M. - Siebersbach

07193 / 6917

2013 Familie Uli Siller Spiegelberg-Vorderbüchelberg

07194 / 298

2012 Familie Günther Munz Sulzbach an der Murr - Bartenbach

07193 / 931312

2011 Hegnauhof Ranch Urbach 07181 / 85657
2009

Alfred Holzwarth

Waldenweiler  
2008

Hugo Munz

Sulzbach an der Murr - Bartenbach  
2007

Wolfgang Kurz

Althütte-Waldenweiler  

Weihnachtsbaum-Verkäufer in der Region finden Sie auch auf der Webseite der Forstbetriebsgemeinschaften Schwäbischer Wald . Sollten Sie als regionaler Weihnachtsbaum-Erzeuger im Schwäbischen Wald hier nicht erwähnt sein, dürfen Sie sich gerne bei uns melden und uns Ihren Betrieb bei  unserem jährlichen WeihnachtPresseTermin vorstellen! Eine zentrale Interessenvertretung der Weihnachtsbaum-Händler in Baden-Württemberg ist der Christbaumverband Baden-Württemberg e.V..


SDW-WeihnachtPresseTermin

[© Foto: Dr. G. Strobel]
[© Foto: Dr. G. Strobel]

Seit 1994 - damit heute bereits Tradition - veranstaltet die SDW Rems-Murr in der Vorweihnachtszeit einen WeihnachtPresseTermin, bei dem wir jeweils einen regionalen Anbieter im Schwäbischen Wald vorstellen, um Weihnachtsbäume der kurzen Wege zu fördern. Auch in unseren Jahresberichten werden die im Rahmen des Pressetermins besuchten Christbaum-Produzenten vorgestellt.



Tipps für die Pflege Ihres Weihnachtsbaums

Ein Weihnachtsbaum ohne Ballen sollte nach dem Einschlagen bis zum Fest an einer schattigen Stelle draußen in einem Eimer mit Wasser und abgenommenen Netz aufgestellt werden. Bevor der Baum ins Zimmer kommt, sollte man ihn erneut ansägen und ihn in einen Ständer mit Wasser, einem Esslöffel Zucker oder Blumenfrisch stellen. Ein Standort möglichst weit weg von der Heizung und tägliches Gießen verlängern sein Leben.
Ein Weihnachtsbaum mit Ballen muss bereits im Freien regelmäßig gegossen werden. Er sollte erst kurz vor Weihnachten ins Zimmer gestellt werden. Seinen Platz sollte er möglichst weit weg von der Heizung finden und immer weiter gegossen werden. Nach zwei bis drei Tagen sollte der Baum wieder ins Freie kommen und dort, sobald es frostfrei ist, eingepflanzt werden.

 (Quelle: SDW)


Informationen zu Weihnachtsbaum-Produktion und Markt

 Deutschland  (Quelle : SDW-Bundesverband, aktualisiert: 19.11.2024)

Ungefähr 25 Millionen Weihnachtsbäume stehen jedes Jahr in deutschen Wohnzimmern. Private Haushalte mit mehr als drei Personen stellen zu 80 Prozent einen Weihnachtsbaum zu Weihnachten auf. 2023 wird es genügend schöne Weihnachtsbäume geben, da es keine Ausfälle wegen der gefährlichen Spätfröste zu verzeichnen gab. Die Trockenheit hat Schäden bei den Neupflanzungen verursacht. Erwartet wird eine moderate Preisanpassung.

Immer mehr Menschen kaufen ihre Weihnachtsbäume schon frühzeitig in der Adventszeit und nicht erst für den Heiligen Abend. Deswegen sind umfangreiche Informationen zur Haltbarkeit und Pflege wichtig, um möglichst lange einen frischen Weihnachtsbaum zu haben.

Zahlen und Fakten

  • Preise 2023 (pro laufenden Meter / Quelle: Forstpraxis.de):
    • Nordmanntannen: 21 bis 29 Euro
    • Blaufichte: 13 bis 18 Euro
    • Fichte: 10 bis 15 Euro
  • Nachfrage nach kleineren Bäumen von 1,50 bis 1,75 Metern nimmt zu
  • 10 - 12 Prozent der Weihnachtsbäume werden im Topf gekauft
  • Plastikweihnachtsbbäume sind keine klimafreundliche Alternative:
    Erst nach 17 Jahren entspricht dessen Ökobilanz der eines Naturbaumes. Das PVC oder Polyethylen des Plastikbaumes ist nicht biologisch abbaubar. (Quelle: Verband natürlicher Weihnachtsbaum)

Woher kommt der Weihnachtsbaum?

90 % der Weihnachtsbäume stammen aus Deutschland. 5 % der im letzten Jahr verkauften Bäume wurden im Rahmen der Waldbewirtschaftung direkt aus dem Wald entnommen. Die meisten Bäume aus der Waldpflege sind Fichten, Weißtannen und Kiefern.

Dänemark ist das wichtigste Importland für Weihnachtsbäume. Der Importanteil liegt nur noch bei ca. 10 Prozent. Besonders die großen Bäume mit 4 - 4,5 Meter Höhe kommen aus Dänemark. Vor zehn Jahren kam noch ein Viertel der verkauften Weihnachtsbäume aus dem Ausland (BVWE). Deutschland exportiert insgesamt etwa eine Million Weihnachtsbäume, vor allem in die Schweiz, Frankreich, Österreich und Polen. (Quelle: Prof. Schulte)

In welchem Alter werden Weihnachtsbäume geerntet?

Geerntet werden die Bäume in der Regel im Alter von acht bis zwölf Jahren.

Ökologische Bilanz

Ein Hektar Weihnachtsbaumkultur bindet in zehn Jahren 145 Tonnen Kohlendioxid, 300 Tonnen Staubpartikel und sorgt für 100 Tonnen Sauerstoff. (Quelle: Ellipsos-Studie)

Ein Plastikbaum hat wegen des Energieeinsatzes bei der Produktion, des Transportes und der Entsorgung eine wesentlich schlechtere Ökobilanz und endet irgendwann als Plastikmüll. Vier von fünf Plastiktannen werden aus Fernost importiert.

Dem WDR-Wissensmagazin Quarks zufolge entstehen laut Studien durch einen natürlichen Baum etwa 3,1 Kilogramm Kohlendioxid, während bei einer Plastiktanne 48,3 Kilogramm CO₂ zusammenkommen.

Anbauflächen in Deutschland und Europa

Die Angaben für die Anbaufläche für Deutschland schwanken zwischen 30.000 und 50.000 Hektar.

Nordrhein-Westfalen hat mit 18.000 Hektar bundesweit die größte Anbaufläche von Weihnachtsbäumen. Die Hochburg des deutschen Weihnachtsbaumanbaus ist das Sauerland mit 12.500 ha. Aus dem Sauerland kommen ein Drittel aller Weihnachtsbäume. Zusammen mit Schleswig-Holstein und Niedersachsen werden hier etwa zwei Drittel der deutschen Bäume produziert. Kleinere Anbaugebiete gibt es in Bayern und Rheinland-Pfalz. (Quelle: Schulte Uni Göttingen, Wald und Holz NRW)

Europaweit gibt es 120.000 ha Anbaufläche für Weihnachtsbäume. Die größten Anbauflächen hat Deutschland mit 25 Prozent, Dänemark mit 20 Prozent, Polen mit 11 Prozent, Großbritannien mit 10 Prozent und Frankreich mit 8 Prozent. (Nordmanntanne-Informationszentrum)

Wie viele leben davon?

Etwa 2.000 - 4.000 Produzenten sind haupt- oder nebenerwerbsmäßig mit dem Anbau und der Kulturpflege von Weihnachtsbäumen beschäftigt. Die Weihnachtsbaumproduktion sichert rund 8.200 Dauer- und 7.500 Saisonarbeitsplätze. Rechnet man mit einem Durchschnittspreis von 20 Euro pro Baum, beträgt der jährliche Umsatz der Branche fast 700 Millionen Euro (Quelle: Nordmanntanne-Informationszentrum 2018).

Arbeitsaufwand

Pro Baum investiert der Produzent ca. 12 Minuten Arbeitsaufwand. Der Arbeitsaufwand für einen Hektar beträgt jährlich 80 Stunden und besteht größtenteils aus Handarbeit. Auch Shropshire-Schafe helfen bei der Bekämpfung der Grasflora und reduzieren den Pestizideinsatz.

Woher kommt das Saatgut?

Das Saatgut für die Nordmanntanne wird vor allem aus Georgien importiert. Sie haben ein besonders schönes Wuchsbild und einen Spätaustrieb, der das Frostrisiko mindert. Zur Ernte werden die Zapfen von Bäumen oft in einer Höhe von 60 Metern von Hand gepflückt. Nach der Aussaat stehen die Sämlinge zwei Jahre im Saatbeet in der Baumschule. Dann werden sie ins Vorschulbeet verpflanzt und dann nach weiteren zwei Jahren kommen sie ins endgültige Weihnachtsbaumquartier.

Wie werden die Weihnachtsbäume entsorgt?

Seit Jahren sammeln Kommunen die Weihnachtsbäume flächendeckend ein. In der Verwertung sind sie unterschiedlich. In Berlin liefern sie in Biomassekraftwerken Strom und Fernwärme. Allein die etwa 350.000 Bäume liefern 500 Berliner Haushalten ein Jahr lang Strom und Wärme. In Leipzig werden die Weihnachtsbäume kompostiert und später zu Humus, in München werden sie teilweise in Spannplatten verwendet.

Wer einen eigenen Garten hat, kann den Weihnachtsbaum selbst kompostieren oder zu Brennholz verarbeiten. Wie auch bei Gartenabfällen ist eine Entsorgung im Wald nicht erlaubt. Die nicht verkauften Restbestände werden immer häufiger an Zoos abgegeben. Sie werden nicht nur von Elefanten und Co. gerne gefressen, sondern dienen vorher auch zum Spielen.

Kurioses zum Schluss

Weihnachtsbaumwerfen

Im pfälzischen Weidenthal findet seit 2007 die Weltmeisterschaft im Weihnachtsbaumwerfen statt.

Vier Steuersätze für den Weihnachtsbaum

Je nachdem, wer den Weihnachtsbaum verkauft, wird er vom Staat mit unterschiedlichen Steuersätzen belastet. Wird der Baum von einem Gewerbetreibenden wie Baumarkt oder Lebensmittelmarkt verkauft, liegt der Steuersatz bei 7 Prozent. Beim Landwirt werden auch Unterschiede gemacht. Einerseits kann Landwirt dem Finanzamt erklären, dass seine Umsätze nach den allgemeinen Vorschriften besteuert werden soll. Dann gilt wie bei Gewerbetreibenden 7 Prozent. Macht der Landwirt keine Erklärung, gibt es noch zwei weitere Alternativen: Kommt der Baum aus einer Sonderkultur, gilt der Steuersatz von 10,7 Prozent. Hat er ihn im Wald geschlagen, muss an das Finanzamt nur 5,5 Prozent bezahlt werden. Am höchsten besteuert wird der Plastiktannenbaum mit 19 Prozent.

Baden-Württemberg 

Knapp die Hälfte der Weihnachtsbäume aus heimischer Produktion

  • Es werden jährlich 2,5 Mio. Weihnachtsbäume verkauft.
  • Produziert werden von etwa 300 Erzeugern rd. 1,2 Mio. Bäume auf etwa 2.000 Hektar Anbaufläche.
  • Gut 50% werden aus nördlichen Bundesländern (Sauerland, NRW, SH) bezogen.
    (Quelle: Christbaumverband Baden-Württemberg e. V., mdl.2014)
  • Zurzeit werden schätzungsweise auf 2.100 ha bis 2.400 ha landwirtschaftlichen Flächen Christbaumkulturen in Baden-Württemberg kultiviert. Jährlich werden rund 1,25 Millionen Bäume geerntet.
    (Quelle: ForstBW 2016)

Geschichte des Weihnachtsbaums

Die Entwicklung des Weihnachts- oder Christbaumes hat keinen eindeutigen Anfang, sondern setzt sich aus Bräuchen verschiedener Kulturen zusammen. Lorbeer- und Tannenzweige wurden schon bei den Römern zum Jahreswechsel angebracht, um sich gegen Krankheit oder böse Geister zu schützen. Auch das Behängen der Bäume mit Äpfeln hat eine lange Tradition, die an den Sündenfall und die Befreiung des Menschen von der Erbsünde erinnern soll.

Die erste Erwähnung eines Christbaumes stammt aus dem Jahr 1419. Die Freiburger Bäckerschaft hatte einen Baum mit allerlei Naschwerk, Früchten und Nüssen behängt, den die Kinder nach Abschütteln an Neujahr plündern durften. Anderen Überlieferungen zufolge ist der erste geschmückte Weihnachtsbaum 1510 in Riga auf einem öffentlichen Platz aufgestellt worden. Eine Gedenktafel erinnert in Rigas Altstadt an eben dieser Stelle an das Ereignis (BWS). Erst über hundertzwanzig Jahre später, 1539, gibt es wieder einen urkundlichen Beleg, dass im Straßburger Münster ein Weihnachtsbaum aufgestellt wurde.

Weihnachten mit Weihnachtsbaum 1892 (Quelle: Wikipedia)
Weihnachten mit Weihnachtsbaum 1892 (Quelle: Wikipedia)

Einige Historiker sehen den Beginn der Weihnachtsbaumtradition Anfang des 17. Jahrhunderts, als die Weihnachtsbäume zum ersten Mal neben mit Süßem und Äpfeln auch mit Kerzen geschmückt wurden. 1775 führte Johann Wolfgang von Goethe den Weihnachtsbaum am Hofe zu Weimar ein.

Da der Weihnachtsbaum lange Zeit als heidnischer Brauch von der katholischen Kirche abgelehnt wurde, wurde er erst im 19. Jahrhundert - ausgehend vom Adel - als Mittelpunkt des Weihnachtsfestes zum Volksbrauch.Die Auswanderer des 18. Jahrhunderts nahmen die Tradition mit nach Amerika, von wo aus sie sich über die ganze Welt verbreitete.

Um 1830 wurden die ersten Christbaumkugeln geblasen.1882 wurde der erste Weihnachtbaum mit elektrischer Beleuchtung in Amerika aufgestellt.

 

Kleines Weihnachtsbaum-Lexikon

Die Tannen

  • Die Nordmanntanne (Abies nordmanniana) ist gemessen am Marktanteil der beliebteste Weihnachtsbaum. Benannt ist sie nach dem finnischen Botaniker Alexander von Nordmann, der sie 1836 im Kaukasus entdeckte. Die Nordmanntannekommt bei uns im Wald nicht vor. Sie wird ausschließlich für den Verkauf vor Weihnachten auf großen Plantagen in Dänemark und im Sauerland, aber auch hier vor Ort im Schwäbischen Wald angepflanzt und gepflegt. Sie hat eine meist sehr gleichmäßige Wuchsform, feste, glänzend-tiefgrüne, durftende, nicht stechende Nadeln,  und zeichnet sich durch eine hohe Nadelfestigkeit aus. Da sie bis zu 15 Jahre benötigt, um Zimmerhöhe zu erreichen, zählt sie zu den teuersten Weihnachtsbäumen.
    [Benannt wurde sie nach Alexander Davidowitsch von Nordmann (1803–1866), einem finnischen Zoologen, Botaniker und Paläontologen. Er unterrichtete in Odessa,  gründete eine Hochschule für Gartenbau und eine Abteilung für Seidenraupenzucht. Von Nordmann untersuchte Flora und Fauna auf dem Balkan und in Südrussland und war Erstbeschreiber zahlreicher Baum- und Pflanzenarten. Quelle: AGDW Die Waldeigentümer]
    Die Nordmanntanne ist ein mächtiger, geradstämmiger, immergrüner Baum, der Wuchshöhen von bis zu 40 bis 60 Meter erreichen kann. Aufgrund ihres tiefgreifenden Wurzelsystems wird die Nordmanntanne häufig in Mischwäldern angepflanzt, um diese sturmfester zu machen.
    Sie ist heute die meistgenutzte Baumart als Weihnachtsbaum.
  • Die Edeltanne (Abies procera) – auch als Nobilistanne bekannt – gehört zu den selteneren Weihnachtsbäumen. Drei Prozent der Käufer:innen entscheiden sich für diese. Sie stammt aus dem westlichen Nordamerika und wurde erst 1930 nach Europa eingeführt. Sie liegt etwa auf dem gleichen Preisniveau wie die Nordmanntanne, ist aber noch haltbarer. Sie hat etagenförmig angeordnete Zweige und weiche, blaugrüne Nadeln, die äußerst intensiv nach Orangen duften. Den Geruch kann man noch verstärken, indem man die am Stamm befindlichen Harztaschen (kleine Beulen) mit einer Nadel aufpieks
  • Die Weißtanne (Abies alba) ist eine vor allem in den Mittelgebirgen, insbesondere im Schwarzwald und im Schwäbischen Wald von Natur aus heimische Baumart. Sie wird selten in Weihnachtsbaumkulturen gepflanzt, da sie als Schattbaumart  für den Anbau auf  Freiflächen wenig geeignet ist. Ihre dufenden Nadeln sind meist weniger buschig als die der populären Nordmannstanne.
  • Die Colorado-Tanne (Abies concolor) hat lange, silbergraue Nadeln, einen lebhaften Wuchs und einen schönen Duft.
  • Die Korea-Tanne (Abies koreana) kommt wie ihr Name schon verrät aus Korea. Der hübsche, aber eher wenig angebotene Baum zeichnet sich durch gleichmäßig kleine, rund um den Zweig angeordnete Nadeln aus. Bei uns wird sie ca. 12 Meter hoch. Sie eignet sich gut als Christbaum mit Ballen.

Die Fichten

  • Die Fichte (Picea abies), wegen ihrer kupferbraunen Rinde (fälschlicherweise) auch Rottanne genannt, ist in Deutschland mit einem Waldflächenanteil von über 28 Prozent die verbreitetste Baumart. Die im Rahmen der regulären Waldpflege entnommenen Bäume werden auch als Weihnachtsbäume verkauft. Die Fichte ist der preiswerteste Weihnachtsbaum, allerdings weist sie auch die geringste Haltbarkeit auf. Daher sollte sie frisch sein und erst kurz vor den Feiertagen gekauft werden. Im Unterschied zu den Tannen stechen die Nadeln der Fichten.
  • Die Blaufichte (Picea pungens glauca) - oft fälschlicherweise als "Blautanne" oder „Edeltanne" bezeichnet - ist ein Klassiker unter den Weihnachtsbäumen. Sie stammt aus Nordamerika und wird seit 1860 in Europa angebaut. Ihre Nadeln haben einen blauen Schimmer, dessen Intensität einerseits vom Typ, andererseits von der Witterung abhängig ist. Die Blaufichte hat eine mittlere Haltbarkeit und liegt preislich etwas über der Fichte. Aufgrund ihrer starken, gleichmäßig etagenförmig gewachsenen Äste ist sie besonders für schweren Baumschmuck und für echte Kerzen geeignet. Ihre Nadeln stechen, duften aber herrlich nach Wald.

Andere Nadelbäume

  • Die Douglasie (Pseudotsuga menziesii) gehört weder zu den Tannen, noch zu den Fichten, sondern sie bildet eine eigene Gattung. Sie war vor der Eiszeit auch in Europa heimisch, überlebte aber nur in Nordamerika. Der schottische Botaniker Douglas - daher der Name - führte sie im 18. Jahrhundert wieder nach Europa ein. Aus forstlicher Sicht ist sie bei uns heute die wichtigste „fremdländische" Baumart. Die Douglasie hat weiche, dünne Nadeln, die einen intensiven Zitrus-Duft verströmen. Wegen ihrer dünnen, biegsamen Zweige ist sie nur für leichten Baumschmuck geeignet. Ihre Haltbarkeit ist etwa mit der Blaufichte zu vergleichen; preislich ist sie etwas günstiger als diese.
  • Die Kiefer (Pinus sylvestris) hat lange Nadeln und einen buschigen Wuchs rund um die Zweige und als Lichtbaumart Raum zwischen den Zweigen, der sie von den oben genannten Nadelbäumen unterscheidet.
    Dieser ungewöhnliche Weihnachtsbaum bleibt in der Wohnung lange frisch. Dieser "Weihnachtsbaum für Individualisten" duftet besonders schön nach Wald, ist aber etwas schwieriger zu schmücken.

Infos und Quellen